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21. Jahrhundert -> Sonnenaufgangs-Stern-Wanderung 2023

Sonnenaufgangs-Stern-Wanderung an Maria-Himmelfahrt zum „großen Fuß“ vor Baltersweiler
„Glaube, Hoffnung, Liebe“ - die Quintessenz des Korintherbriefes des Apostels Paulus war das Leitmotiv der diesjährigen Sonnenaufgangs-Stern-Wanderung an Maria-Himmelfahrt, von Ludger Schmitt aus Baltersweiler kunstvoll aus Holz geschreinert. Eigentlich war alles wie immer, und doch wie immer jedesmal anders. Letztes Jahr gab es mitten in der Hitzeperiode just am frühen Morgen einen heftigen Schauer, der dafür sorgte, dass der Himmel verhangen war und die Sonne Mühe hatte, durch sie hindurchzubringen. Dieses Jahr begrüßte der Morgen die Frühaufsteher mit einem heftigen Gewitter. Dabei hatte der Tag zuvor noch die Hoffnung auf eine trockene Veranstaltung geweckt, als das Sonnenaufgangs-Team um Anne Geiger im Hof ihres Anwesens bei strahlend blauem Himmel über 100 Kräutersträuße band, während die 4köpfige Aufbaugruppe Anhänger und Autos volllud. 15 Bänke und etliche Stühle, 6 Tische, 2 Pavillions, das Keyboard von St. Anna (ink. Autobatterie) und die Lautsprecher des hl. Wendelin plus Kerzen, Laternen und was man so braucht. Und natürlich die Kräutersträuße. Zwei Planen drüber, obwohl - die brauchen wir ja vermutlich nicht.

Die Nacht war kurz, und der Morgen begann mit Donner und Blitzen und jede Menge Regen, dass das Wasser dezimeterhoch auf den Anhängern stand. Kaffee wurde gekocht und noch schnell der ein oder andere Kuchen gebacken. Und die ganze Zeit summte das Handy: „Bäi uus räänts ónn blitzts ónn dónnats, gehma trotzdem?“ Als die Meldung kam, dass in St. Anna 13 Pilger bereitstanden, dem Wetter zu trotzen, setzte sich das Aufbauteam in Bewegung und fuhr den Gudesberg hoch zum großen Fuß vor Baltersweiler. Kaum stand das erste Zelt, öffnete der Himmel ein letztes Mal alle Schleusen - und dann kam lange Zeit nichts mehr. Während die Gruppen aus St. Wendel, St. Anna, Bliesen und Baltersweiler zum Teil auf alternativen Routen auf dem Weg waren, blieben die Fahrräder zuhause und wurden durch Pkws ersetzt. Um 6 Uhr füllte sich die tropfnasse Wiese am großen Fuß, es wurde hell und warm und kühlte wieder ab, als der Nebel aus den Tälern stieg. Jeder packte mit an, und um halb sieben begrüßte Pastor Leist 70 Gläubige zur heiligen Messe, die schon zum zweiten Mal von Gerhard Tröster am Keyboard musikalisch begleitet wurde. Im Pfarramt St. Wendelin waren Liedtexte gedruckt worden, und die Besucher machten eifrig, stimmig und laut von ihnen Gebrauch. Als kurz nach den Fürbitten die Sonne über den Kesselberg lugte, wandten sich ihr alle zu und genossen die warmen Strahlen, die auch den aufsteigenden Nebel in seine Grenzen wiesen. Spontan baute der Geistliche den Sonnenaufgang mit einer spontanen Meditation in den Gottesdienst ein.

Im Anschluss an den Gottesdienst, der eine gute Stunde dauerte, wurden die Kräutersträuße gesegnet, bevor die Besucher zum Frühstück mit Kaffee, Tee und Kuchen eingeladen wurden. Sträuße und Speisen fanden reichlich Zuspruch, und das zeigte sich auch an den Spenden. Markus Tröster hatte informiert, dass das Geld wie letztes Jahr in voller Höhe ins Ahrtal gebracht wird. Der unermüdliche Ehepaar Schmitt hatte eine Idee Anne Geigers aufgegriffen und Holzovale mit einem aufgedrucktem Ankerkreuz hergestellt, „Handschmeichler“ genannt. Auch sie fanden zahlreiche Abnehmer. Gegen 9 Uhr wurde zum Aufbruch geblasen, die Bänke, Tische und Zelte abgebrochen, abgefahren und verstaut. Die Pilger wanderten nachhause, und dort reichte es noch grad vor der Tür in der Sonne für eine Tasse Kaffee, bevor sich der Himmel wieder verfinsterte und Petrus „Wasser marsch!“ befahl.
So endete ein Morgen, auf den sich viele lange gefreut und vorbereitet hatten, und der für alle ein voller Erfolg wurde. Vor allem auch für die von der Flutkatastrophe Betroffenen im Ahrtal. Die Spenden brachten rund 1400 Euro, zu denen u.a. der KDFB St. Wendel spontan 180 Euro beigesteuert hat.
                                                                                  Anne und Roland Geiger

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