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19. Jahrhundert -> 1809 Ein legitimer Sohn

Ein legitimer Sohn

 

Vor ein paar Jahren sprach mich eine Amerikanerin an, die ihre Vorfahren „Recktenwald“ im Raum St. Wendel suchte. Die waren 1846 nach Amerika ausgewandert und hatten sich in Wayland, Steuben County, im Bundesstaat New York niedergelassen. Dort bin ich schon ein paar mal gewesen und kenne mich auf den örtlichen Friedhöfen ganz gut aus.

 

Ein Sohn der Familie Recktenwald, Johann Jakob, heiratete 1863 in der katholischen Kirche Sacred Heart in Perkinsville, NY, Josephina Straub, die aus einem Ort namens Steinbach nahe dem Marktoberdorf in Bayern stammte.

 

Johann Jakob Recktenwald war 1840 in Remmesweiler auf die Welt gekommen; seine Eltern hießen Konrad Recktenwald und Anna Maria Baltes, beide aus Remmesweiler. Die beiden waren am 29.06.1848 mit ihrer Familie auf der „Argos“ nach New York City, NY, gereist. Die Daten waren schnell gefunden, also ging ich bei den Recktenwalds tiefer in die Vergangenheit. Und dieser Weg war auch gleich wieder zu Ende.

 

Konrads Eltern hießen Peter Recktenwald und Barbara Fuchs. Das Ortsfamilienbuch Remmesweiler gibt bei beiden nur ungefähre Geburtsjahre (bei ihm 1791, bei ihr 1792) und keine Geburtsorte an, auch ein Heiratsdatum fehlt. So etwas wurmt mich. Ich bin’s gewohnt, bis ins 17te Jahrhundert zurückzukommen. Frühes 18tes geht grad noch, aber spätes 18tes und nur pi-mal-daumen ist nicht akzeptabel.

 

Also schaute ich mir die Originalunterlagen an. Konrads Geburtseintrag vom 05.11.1810 findet sich im Stadtarchiv St. Wendel. Ein Band, der im alten Amt Alsweiler angesiedelt ist, enthält die gesammelten Daten von Hirzweiler, Mainzweiler und Remmesweiler im Zeitraum 1798-1815. Dort erfährt man auf Französisch, daß Remmesweiler zur Mairie Urexweiler gehört und im Kanton Ottweiler im Departement de la Sarre liegt.

 

Beim Standesbeamten spricht am 6. November 1810 der Peter Recktenwald vor, er ist 19 Jahre alt und Tagelöhner und wohnt in Remmesweiler. Er gibt an, daß am gestrigen Tage seine Ehefrau („son épouse“) Barbara Fuchs ein Kind zur Welt brachte, das den Namen Conrad erhalten soll. Er unterschreibt mit dem Standesbeamten und den beiden Zeugen, dem Schreiner Conrad Zimmer, 39, und dem Schreiner Johann Fuchs, 33, beide aus Remmesweiler. Das heißt, keiner der beiden Zeugen kann schreiben, deshalb setzen beide ihr „x“ unter den Geburtsakt.

 

Peter Recktenwald ist 1810 19 Jahre alt, also geboren ca. 1791, aber wo? Über das Alter seiner Ehefrau Barbara Fuchs erfahren wir nichts.

 

Also schaute ich mir den nächsten verfügbaren Akt an, in dem etwas über die Eltern zu finden sein muß: Konrads Heiratseintrag von 1833. Den gibt’s natürlich in Deutsch, aber er liegt nicht im Bestand Alsweiler, sondern in St. Wendel-Land und enthält alle Heiraten, die in Remmesweiler geschlossen wurden, im Jahre 1809 und von 1818-1834.

 

Das Datum des Heiratsaktes und das Heiratsdatum sind in der Regel identisch, weil der Akt vom Standesbeamten unmittelbar verfaßt und u.a. von den Brautleuten unterschrieben wird. Hier ist es der 22. April 1833. Seine Braut heißt Anna Maria Baltes, geboren 1807 in Remmesweiler.

 

Laut geltendem Gesetz, dem Code Civil, müssen bei einer Heirat beide Eltern anwesend sein und ihr Einverständnis in die beabsichtigte Ehe geben. So steht es im Artikel 76 des dritten Kapitels des ersten Buches: „In den Heurathsakt müssen eingeführt werden: (…) 4. die Einwilligung der Eltern, Groseltern und die der Familie, in den Fällen, wo sie erforderlich ist.“

 

Wenn sie tot sind, werden ihre Sterbedaten im Akt erfaßt als Nachweis für ihr Fernbleiben. Bisweilen werden sogar noch die Großeltern genannt (natürlich mit Sterbedaten und -orten), was für uns Genealogen eine starke Quelle ist, denn wir lernen drei Generationen auf einen Schlag kennen.

 

„Am heutigen Tage den 22. April 1833 um zehn Uhr Morgens erschienen vor mir dem Bürgermeister der Bürgermeisterei St. Wendel im Canton St. Wendel, die Functionen als Civilstands=Beamt versehend, der Conrad Rectenwald, ledig, Ackerer, zu Remmesweiler wohnhaft, 23 Jahre alt, geboren zu Remmesweiler, ein Sohn des Peter Rectenwald, abwesend, nach beiliegendem Offenkundigkeitsact zu Remmesweiler wohnhaft, und der Barbara Fuchs, wohnhaft zu Remmesweiler

Ingleichen: Die Anna Maria Baltes, ledig, zu Remmesweiler wohnhaft, 26 Jahre alt, geboren zu Remmesweiler, eine Tochter des verstorbenen Georg Baltes, wohnhaft zu Remmesweiler, und der Margreth Krämer, wohnhaft zu Remmesweiler.“ …

 

Uns interessiert der kryptische Satz: „ein Sohn des „Peter Rectenwald, abwesend, nach beiliegendem Offenkundigkeitsact zu Remmesweiler wohnhaft“. Und sonst nichts weiter über Peter.

 

Über den „Offenkundigkeitsact“ findet sich etwas im Code Civil, ebenfalls im dritten Kapitels des ersten Buches:

 

„70. Der Beamte des Civilstandes muss sich den Geburtsschein eines jeden der künftigen Ehegatten einreichen lassen; derjenige der Eheleute, der sich in der Unmöglichkeit befinden sollte, ihn beizubringen, kann an dieser Stelle einen Akt der Offenkundigkeit beibringen, der von dem Friedensrichter seines Geburts= oder dem seines Wohnortes erteilt sein muss.

71. Der Akt der Offenkundigkeit muss die Angabe der Vor= und Zunamen, Profession und des Wohnorts des zukünftigen Ehegatten, und jener seiner Eltern, wenn sie bekannt sind, den Ort und soviel als möglich, die Epoche seiner Geburt, und die Ursachen, welche ihn verhindern, den Akt darüber beizubringen, so wie sie durch sieben Zeugen, von einem oder dem anderen Geschlechte, sie mögen nun dem künftigen Ehegatten verwandt sein und oder nicht, erklärt worden, enthalten. Diese Zeugen müssen den Akt der Offenkundigkeit mit dem Friedensrichter unterzeichnen, und wenn einige derselben nicht schreiben können oder daran verhindert wären, so soll Meldung davon geschehen.“

 

Diesen „Offenkundigkeitsact“ kann ich natürlich vergessen, weil Papiere wie dieser nicht der Originalakte beiliegen, sondern der sog. „Nebenakte“, und die hat sich nur in ganz seltenen Fällen bis heute bewahrt. In Remmesweiler jedenfalls nicht.

 

Über Conrads Mutter Barbara lesen wir Name und Wohnort. Aber immerhin weiß ich jetzt, daß 1833 die Mutter noch am Leben und in Remmesweiler und der Vater mit Schrödingers Katze spielt. D.h., daß wir nicht wissen, ob er noch lebt oder schon tot ist, weil er abwesend ist, und niemand weiß wo. [„Schrödingers Katze“ finden Sie recht anschaulich in wikipedia erklärt.] Er könnte nach 1810 zum französischen Militär gezogen worden oder ausgewandert sein.

 

Bleiben wir in „Deutschland“.

 

Ein Anhaltspunkt über Barbaras Herkunft könnte ggf. einer der Zeugen des Heiratsaktes sein - Sie merken, ich greife schon nach Strohhalmen.

 

Der erste Zeuge ist Christian Fuchs, Zimmermann wohnhaft zu Remmesweiler im Canton St. Wendel, 45 Jahre alt. 1833 - 45 = 1788. In Remmesweiler gibt es nur einen einzigen Christian Fuchs in diesem Alter, nun ja, ungefähr. Er wird am 7. März 1790 geboren, seine Eltern sind Johann Fuchs und Anna Maria Gross.

 

Aber: Christian hat eine Schwester namens Maria Barbara Fuchs, geboren am 13. Oktober 1792. Könnte sie sein - aah, Mist, sie heiratet 1819, einen Johann Jakob Jung aus Baltersweiler. Ab 1819 haben sie sechs Kinder, von denen nur eins überlebt, Wendel Josef Jung. Er wandert 1846 in die USA aus und läßt sich in Cohocton nieder. Aber Cohocton liegt im Steuben County, genauso wie Wayland. Die Orte liegen nur ein paar Kilometer auseinander. Heute bilden Perkinsville, Cohocton, Wayland und Dansville sogar eine Pfarreiengemeinschaft.

 

Wendel Josef Jung bleibt der Heimat quasi verbunden, seine Frau Katharina Marx, die er 1847 heiratet, stammt aus Urweiler bei St. Wendel. Aber was hilft uns das?

 

=> Ich habe eine Barbara Fuchs, geboren um 1791/92, die mit Peter Recktenwald einen Sohn namens Conrad hat, der nach Amerika auswandert und sich im Steuben County niederläßt.

=> Dann habe ich eine Barbara Fuchs, die definitiv 1792 in Remmesweiler geboren wird, aber 1818 den Jakob Jung heiratet.

 

Jetzt kommt mir jeder Strohhalm recht. Über ancestry steige ich in die amerikanischen Volkszählungen ein und suche nach Conrad Recktenwald in Wayland. Und finde ihn u.a. 1870 in Wayland, da ist er 60 Jahre alt. Paßt. Bei ihm lebt seine Frau Anna Maria Baltes, zwei Jahre älter als er, die „Mary Rectenwald“ genannt wird. Und darunter steht … ich fasse es nicht: „Barbara Rectenwald“, 78 Jahre alt, also geboren 1792. Das ist seine Mutter!

 

Es gibt auch einen Volkszählungseintrag von 1860. Hier sind Conrad und seine Frau gleich alt, beide 60 Jahre. Auch eine ältere Frau ist da, aber sie heißt diesmal „Mary“ und ist 66 Jahre alt. Aber sie müßte Barbara heißen und 68 sein.

 

1850 hat Conrad sein richtiges Alter - 40 -, aber seine Frau heißt „Catharina“ und ist 43 - richtiges Alter, falscher Vorname. Wieder ist eine Maria dabei, sie stammt aus „Germany“ und ist 60 Jahre alt. Das würde alles ungefähr passen, wenn Barbara Recktenwald = Maria Barbara Fuchs. Hette-hette-Fahrradkette. Träum weiter.

 

Ein letzter Volkszählungseintrag führt uns ins Jahr 1875. Da ist Jakob Recktenwald Oberhaupt der Familie - das ist der Sohn Conrads, der mit der Straub aus Bayern verheiratet ist. Er führt die Liste an, gefolgt von seiner Frau, ihren Kindern, seinen Eltern und - Barbara Fox, 83 Jahre alt. Da ist sie wieder. Mit richtigem Vornamen und korrektem Alter.

 

Mir ist klar, was Sie denken: daß Barbara Fuchs und Maria Barbara Fuchs ein und dieselbe Person sind. Irgendwie. Natürlich, das ist mir auch klar. Aber wie belege ich das?

 

Bei einem meiner Besuche in Wayland habe ich digitale Aufnahmen verschiedener Kirchenbücher machen können, u.a. von Sacred Heart („Heiligherz“) in Perkinsville, eine der ältesten Kirchen resp. Pfarreien der weiteren Umgebung. Im Sterbebuch von Sacred Heart finde ich Barbara als Barbara Recktenwald, gestorben am 27.04.1877. Mehr steht da nicht, nichts über ihre Herkunft, nichts über ihre Familie, nichts über ihren Ehemann.

 

Und die Frage nach ihrer Identität wird dort auch nicht gelöst. Das war mein Erkenntnisstand zu Anfang 2018. Ich legte den Fall beiseite und wandte mich anderen Rätseln zu.

 

Heute (Dienstag, 22ter Januar 2019) bin ich nach Trier ins Bistumsarchiv gefahren, um nach einer Familie Schneider zu suchen, die um 1800 von Ottweiler nach Tholey gewandert ist. Ich habe alle möglichen Bücher gewälzt und bin dann zu dem Schluß gekommen, daß der Schneider-Clan Anfang des 19ten Jahrhunderts die religiösen Seiten gewechselt und katholisch geworden ist. Als ich immer wieder „Remmesweiler“ in den Ottweiler Büchern lese, ist mir klar geworden, daß hier die konfessionelle Seite der Recktenwald-Recherche vor mir liegt. Bisher habe ich mich nur in säkularen Quellen getummelt: unseren Standesamtsregistern und den amerikanischen Volkszählungen.

 

Im katholischen Trauregister von Ottweiler (Kirchenbuch 5) finde ich den Heiratseintrag von Conrad und Anna Maria. Er unterscheidet sich vom Standesamt eigentlich in nichts. Conrad wird bezeichnet als „f.l. Pet: Rectew. et Barbara Fuchs“. „f.l.“ = filius legitimus = legitimer Sohn, so wie er auch im Standesamt verzeichnet ist.

 

Bleibt noch der Taufeintrag, von dem ich mir nicht viel verspreche und der das Blatt dann wendet:

 

„Anno Millesimo octingentesimo decimo die quinto Novembris natus et baptizatus fuit Conradus filius Maria Barbara Fuchs ex Riemesweiler,(…)“.

 

„Im Jahre 1810 am 5ten Tag des November wurde geboren und getauft Conrad, Sohn von Maria Barbara Fuchs aus Remmesweiler“.

 

Kein Wort über Peter Recktenwald. Conrad ist ein Sohn der Maria Barbara Fuchs. Ein unehelicher Sohn, weil sie noch ledig ist. Womit ihrer Heirat mit Johann Jakob Jung 19 Jahre später nichts im Wege steht. Weshalb ich auch ihre Heirat mit Peter Recktenwald nicht gefunden habe. Es gab keine solche.

 

Die Frage bleibt natürlich, wieso bei der Heirat weder der Standesbeamte noch der Pfarrer in Frage stellten, daß Conrad der legitime Sohn von Peter Recktenwald war. Hm, beim Pfarrer ist die Frage leicht zu beantworten - der Umstand interessiert ihn nicht. Ihm geht es um das Konkrete, die Biologie, nicht um die abstrakten gesetzlichen Regeln. Bei der Taufe hat der Nachname des Täuflings kein Gewicht und keinen Platz.

 

Bei der Heirat ist das anders. Da hat der Pfarrer eine offizielle Grundlage, denn nach den Gesetzen der von den Franzosen rechtlich gefaßten Zivilehe geht der kirchlichen die standesamtliche Heirat zwingend voraus. Deren Bescheinigung muß vorliegen, sonst darf der Pfarrer nicht trauen. Also schreibt er von der Heiratsurkunde den Namen des Vaters ab: Peter Recktenwald. Daß der nicht anwesend ist, mag ihn traurig stimmen, aber das steht der Trauung nicht im Wege.

 

Der Standesbeamte hat eine andere Weltanschauung. Erinnern Sie sich an den „Offenkundigkeitsakt“? Im Gesetz steht, daß er den nicht beizubringenden Geburtsschein ersetzt. Aber laut Gesetz muß dieser Offenkundigkeitsakt die Aussagen von sieben (7) Zeugen enthalten, die in diesem Falle alle ausgesagt haben müssen, daß Conrad Peters legitimer Sohn war. Sieben Leute, die Peter kannten und von denen zumindest ein paar wußten, daß Peter Recktenwald und Maria Barbara Fuchs nie verheiratet waren. Die aber das Gegenteil behaupteten. Also logen.

 

Aber - was macht es aus, ob Conrad Peters leiblicher Sohn war? Wem nützt die Lüge? Dem angeblichen Brautpaar nichts, denn sie waren ja nicht verheiratet und würden es nie sein.

 

Hm, vielleicht [Achtung, ich fange an zu phantasieren]. In St. Wendel gab es 1810 einen Fall, da heiratete ein 18jähriger, also Minderjähriger, eine ebenfalls minderjährige Frau, obwohl noch drei Jahre keine Kinder kamen. Aber damit mußte er nicht mehr zum Militär, so sagt es das französische Gesetz. Vielleicht haben Peter und Maria Barbara etwas ähnliches versucht, die Ehe schon mal vorab vollzogen - in der Hoffnung, noch heiraten zu können. Aber dann versagten die Eltern vielleicht ihre Zustimmung oder das Militär war schneller und zog ihn ein. Das würde zumindest seine Abwesenheit erklären.

 

Aber wie soll ich das jemals belegen?

 

Die Identität des Vaters, Peter Recktenwald, der seinem Sohn immerhin den Nachnamen vererbte (eine Folge der offiziellen Eintragung im Standesamt), habe ich nicht herausgefunden, auch nicht, warum er abwesend war. Bei Napoleons Soldaten (einzusehen in geneanet) hat er sich nicht gezeigt, und eine Auswanderung habe ich auch nicht gefunden.

 

Im Band II von Josef Mergens Opus über die Auswanderungen aus den ehemals preußischen Teilen des Saarlandes im 19. Jahrhundert, das mit Details um sich wirft, aber mit den dazugehörigen Quellen geizt, finden wir auf Seite 546, Nr. 790 den Eintrag:

„Conrad Recktenwald II, 4 Personen, 1846, USA, 300 Taler“.

So war mein verzweifelter Gedanke, wo es einen „Conrad R. II“ gibt, sollte es auch einen „Conrad R. I“ geben, möglichst eine Generation früher und möglichst sein Vater. Ja, ich weiß, der hieß „Peter“, aber wie sieht’s denn mit „Peter Conrad“ oder „Conrad Peter“ - in der Not frißt der Teufel fliegen. Nun ja, ich will sie nicht zu sehr langweilen, es gab einen Conrad, geboren 1789 in Remmesweiler. Er heiratete 1824 Maria Pirrung aus Steinbach, aber ihre drei Kinder werden 1826, 1834 und 1838 in Remmesweiler geboren, und er ist nie „abwesend“ - und er wird nie mit zweitem Namen „Peter“ genannt. Er starb 1851 in Remmesweiler.

 

Nun steht im Taufeintrag, daß Peter R. sich in Remmesweiler aufhielt, nicht, daß er dort geboren wurde. Es gibt einen Peter R. in Urexweiler, geboren 1786, aber sein Alibi ist wasserdicht. Er kann es nicht gewesen sein.

 

Ein richtiger Tiefschlag kommt aber dann in Marpingen. Denn dort gibt es gleich zwei Peter R., die in Frage kommen könnten: Einer - geboren 1793- war 1810 nicht 19, sondern 17, und fiel 1813 als französischer Soldat (s. FB Marpingen, S. 417, Nr. 934e). Von dem anderen - geboren 1792 (Nr. 936c) ist sonst nichts bekannt.

 

Weiter komme ich nicht, es sei denn, ich fände den Offenkundigungsakt, den ich Ihnen riet zu vergessen - dort steht drin, was aus Peter R. geworden ist und warum er nicht auftaucht. Die Nebenakte ist weg. In den Coburger Akten des örtlichen Friedensgerichts finde ich nichts und auch nicht in den Notariatsakten der beiden St. Wendeler Notare Hen und Bonnet, die 1833 beurkundet haben.

 

Tut mir echt leid.

 

St. Wendel, 5. Mai 2020           Roland Geiger

 

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